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Kupfer erreicht Rekordhöhen: Was treibt den Preisanstieg an?

Economies.com
2025-12-11 15:15PM UTC

Die Kupferpreise erreichten diese Woche neue Rekordhochs. Zwei Faktoren trieben die Nachfrage an: Chinas verstärkte Konjunkturförderung und die steigenden Erwartungen an eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank. Diese Faktoren trieben die Anleger in das Edelmetall und verstärkten gleichzeitig die Sorgen um ein mögliches Angebotsdefizit bis 2026.

An der Londoner Metallbörse erreichte der richtungsweisende Dreimonats-Kupferkontrakt 11.771 US-Dollar pro Tonne, während die Shanghaier Kontrakte auf fast 93.300 Yuan pro Tonne kletterten. Futures in New York und Mumbai bewegten sich in dieselbe Richtung und unterstrichen damit die globale Breite der Rallye.

Chinas Wachstumsbestreben befeuert den Kupferpreisanstieg

Die jüngste Kursrallye begann nach einem wichtigen Treffen in Peking, bei dem die chinesische Führung erklärte, die Förderung des Wirtschaftswachstums habe bis 2026 oberste Priorität. Sie kündigte eine proaktivere Fiskalpolitik und eine moderat expansive Geldpolitik an. Anleger interpretierten dies als klares Signal für neue Konjunkturmaßnahmen.

Ein erheblicher Teil dieser Ausgaben dürfte in die Modernisierung von Stromnetzen, Systemen für erneuerbare Energien, Rechenzentren und Hochleistungsrechnern fließen – Sektoren, die enorme Mengen an Kupfer verbrauchen.

Stärkere chinesische Handelsdaten verstärkten die positive Entwicklung: Die Exporte stiegen im November und ließen den jährlichen Handelsüberschuss erstmals über eine Billion US-Dollar steigen. Der Kupferpreis in Shanghai schloss den Handelstag mit einem Plus von rund 1,5 % und erreichte damit einen neuen Schlussrekord.

Langfristige Trends bestärken den Optimismus. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass der Verbrauch von raffiniertem Kupfer bis 2035 33 Millionen Tonnen und bis 2050 37 Millionen Tonnen erreichen wird, verglichen mit rund 27 Millionen Tonnen im Jahr 2024. Dies deutet darauf hin, dass in den kommenden Jahren strukturelle Engpässe auftreten könnten.

US-Zinssenkungen beflügeln die Rallye zusätzlich

Auch die geldpolitischen Erwartungen spielten eine entscheidende Rolle. Die US-Notenbank Federal Reserve senkte am Mittwoch die Leitzinsen um 25 Basispunkte.

Zinssenkungen schwächen in der Regel den US-Dollar, wodurch in Dollar gehandelte Rohstoffe wie Kupfer für internationale Käufer günstiger werden. Gleichzeitig haben Befürchtungen, die USA könnten Zölle auf raffiniertes Kupfer erheben, amerikanische Käufer veranlasst, ihre Lagerbestände zu erhöhen.

Die Entnahmen aus den LME-Lagern steigen weiter an, während die Lagerbestände an der US-Comex Rekordwerte erreicht haben. Außerhalb der USA verschärft sich die Angebotsknappheit jedoch.

Chinesische Hüttenwerke planen, ihre Produktion von raffiniertem Kupfer aufgrund sinkender Aufbereitungskosten und eines Mangels an Konzentrat um etwa 10 % zu reduzieren. Analysten von GF Futures und Citic Securities warnen vor einem potenziellen Defizit von 450.000 Tonnen bis 2026. Citic geht außerdem davon aus, dass der Markt im Jahr 2026 Durchschnittspreise von über 12.000 US-Dollar pro Tonne erfordern wird, um neue Investitionen im Bergbau anzuregen.

Angebotsengpässe in Chile und Peru erhöhen den Marktdruck

Die Kupferversorgung steht weiterhin unter spürbarem Druck. Produktionsausfälle in Chile und Peru – die zusammen fast 40 % des weltweit geförderten Kupfers liefern – haben die Produktion verlangsamt. Mehrere Minen kämpfen mit sinkenden Erzgehalten, Wasserknappheit und Verzögerungen bei behördlichen Genehmigungen.

Daten der International Copper Study Group (ICSG) zeigen, dass das weltweite Angebot an raffiniertem Kupfer im Jahr 2024 nur um 1 % wuchs, während die Minenproduktion um weniger als 2 % zunahm, was das schleppende Tempo des neuen Angebots verdeutlicht.

Diese Einschränkungen haben die Aufmerksamkeit auf zukünftige Projekte gelenkt, darunter frühe Entwicklungsphasen von Filo Corp in Argentinien, Ivanhoe Electric in den USA und Hudbays Copper World-Projekt in Arizona. Obwohl sie noch Jahre entfernt sind, bilden sie einen wichtigen Bestandteil der langfristigen Angebotsprognose.

Marktausblick: Starke Volatilität im Jahr 2026

Die Kupfermärkte bereiten sich auf eine Phase erhöhter Volatilität vor. Selbst bei Rekordpreisen bleiben die zugrunde liegenden Faktoren fragil.

Die Lagerbestände der LME sind im Vergleich zum letzten Jahrzehnt auf ein extrem niedriges Niveau gesunken, während die Nachfrage aus wichtigen Industriesektoren weiterhin stark ist. Dadurch ist der Markt anfällig für abrupte Preisschwankungen, die selbst durch geringfügige Veränderungen von Angebot oder Nachfrage ausgelöst werden.

Analysten warnen, dass die Lage im Jahr 2026 noch angespannter sein könnte, da die Nachfrage durch Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energiesysteme, den Ausbau der Stromnetze und den Bau von Rechenzentren sprunghaft ansteigen wird. Ein einzelnes Elektrofahrzeug kann bis zu viermal so viel Kupfer verbrauchen wie ein benzinbetriebenes Auto.

Solar- und Windkraftanlagen benötigen große Mengen an kupferintensiven Leitungen und Transformatoren, während KI-Rechenzentren und Cloud-Computing-Infrastrukturen zu einer schnell wachsenden Nachfragequelle werden.

Auf der Angebotsseite bleibt das Wachstum zu gering. Viele Minen in Chile und Peru sehen sich mit sinkender Erzqualität konfrontiert, wodurch mehr Gestein verarbeitet werden muss, um die gleiche Menge Metall zu gewinnen.

Umweltauflagen, Hürden bei der Zustimmung der Bevölkerung und Wasserknappheit haben neue Projekte ebenfalls verzögert und die Anpassung des Angebots an Nachfrageschwankungen zunehmend erschwert.

Die Finanzlage birgt ein weiteres Risiko, da zusätzliche Zinssenkungen in den USA oder ein schwächerer Dollar mehr Investitionen in Kupfer anziehen könnten, während eine globale Konjunkturabschwächung oder eine schwächere chinesische Nachfrage zu starken Preiskorrekturen führen könnte.

Viele Analysten gehen davon aus, dass Kupfer aufgrund der starken langfristigen Nachfrage und der fragilen kurzfristigen Marktlage bis 2026 zu den volatilsten Rohstoffen gehören wird.

Prognosen zufolge wird der Markt für raffiniertes Kupfer voraussichtlich noch mehrere Jahre ein Defizit aufweisen. JP Morgan rechnet für 2026 mit einem Defizit von 330.000 Tonnen, wobei die Preise im zweiten Quartal 2026 voraussichtlich bei rund 12.500 US-Dollar pro Tonne liegen und der Jahresdurchschnitt bei etwa 12.075 US-Dollar.

Die Bank sieht in der steigenden Nachfrage – insbesondere aus Rechenzentren, der Elektrifizierung und der Modernisierung der Stromnetze – eine starke positive Stütze, während das knappe Angebot und die niedrigen Lagerbestände den Preisdruck aufrechterhalten.

Die Daten von ICSG zeigen unterdessen nur ein moderates Wachstum des Angebots an Minen- und Raffineriekupfer, was auf einen strukturell angespannten Markt hindeutet, selbst wenn die Preise von den aktuellen Höchstständen leicht nachgeben.

Kupfer tritt in eine neue Phase ein

Der rasante Anstieg des Kupferpreises auf Rekordhöhen ist kein kurzfristiges Phänomen. Chinas neue Konjunkturprogramme, die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA und anhaltende Angebotsengpässe in wichtigen Förderländern treiben den Markt gleichzeitig nach oben.

Aufgrund niedriger Lagerbestände und schleppender Projektentwicklung ist der Markt in eine Phase anhaltender Spannungen eingetreten.

Angesichts der Bedeutung von Kupfer für saubere Energie, Elektrifizierung und digitale Infrastruktur dürfte die Nachfrage in den kommenden Jahren weiter steigen. Daher könnten die derzeitigen Angebotsengpässe bis weit in das Jahr 2026 und darüber hinaus anhalten.

Im US-Handel stiegen die Dezember-Kupfer-Futures bis 14:57 Uhr GMT um 1,6 % auf 5,43 US-Dollar pro Pfund.

Bitcoin fällt trotz Zinssenkungen der Fed

Economies.com
2025-12-11 15:04PM UTC

Bitcoin (BTC-USD) und Ether (ETH-USD) gaben am Donnerstag trotz der Zinssenkung der US-Notenbank nach, da Fed-Chef Jerome Powell signalisierte, dass die Zentralbank bis 2026 vorsichtig vorgehen werde.

Die US-Notenbank Fed senkte am Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne zwischen 3,50 % und 3,75 %. Obwohl dies allgemein erwartet worden war, belasteten die 9:3-Entscheidung im Offenmarktausschuss (FOMC) und Powells restriktiver Ton auf der Pressekonferenz die Stimmung an den Märkten für digitale Vermögenswerte. Ein Mitglied forderte eine stärkere Senkung um 50 Basispunkte, während zwei Mitglieder jegliche Senkung ablehnten.

Bitcoin (BTC/USD) fiel am Donnerstag um mehr als 3 % und rutschte kurzzeitig unter die Marke von 90.000 US-Dollar, bevor er sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels bei rund 90.030 US-Dollar stabilisierte. Der Rückgang erfolgte trotz starker Zuflüsse in US-amerikanische Bitcoin-ETFs in der vergangenen Woche.

Ether (ETH-USD) fiel um 4 % auf unter 3.200 US-Dollar, während XRP (XRP-USD) um mehr als 4 % nachgab, als es versuchte, die Marke von 2,00 US-Dollar zu halten.

Auch die Derivatemärkte verzeichneten erhebliche Verluste. Laut Coinglass beliefen sich die Liquidationen in den Stunden nach der Fed-Entscheidung am Mittwoch auf insgesamt 440 Millionen US-Dollar. Long-Positionen machten dabei 334,8 Millionen US-Dollar des Totalverlusts aus, während Short-Positionen inmitten steigender Volatilität 105 Millionen US-Dollar erreichten.

Fabian Dori, Chief Investment Officer der Sygnum Bank, sagte gegenüber Yahoo Finance, dass die Kryptomärkte weiterhin sehr empfindlich auf makroökonomische Signale reagieren.

Er sagte: „Die Zinssenkung um 25 Basispunkte war größtenteils bereits eingepreist, doch die damit einhergehende Argumentation ist für Anleger, die sich in einem extrem volatilen Jahresendumfeld bewegen, von größerer Bedeutung. Eine restriktive Zinssenkung ist angesichts der Besorgnis der Fed über einen sich abschwächenden Arbeitsmarkt und eine anhaltend hohe Inflation nicht überraschend.“

Dori merkte an, dass die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die langfristige Akzeptanz digitaler Vermögenswerte weiterhin begünstigen. „Die Liquiditätslage dürfte sich bis 2026 schrittweise verbessern, und die Konjunkturindikatoren deuten weiterhin auf eine fundamentale Dynamik hin.“

Er fügte hinzu, dass die jüngste Handelsspanne von Bitcoin (BTC/USD) und die Marktstimmung darauf hindeuten, dass ein Großteil des Hebeleffekts bereits abgebaut wurde. „Die Fundamentaldaten der Blockchain, institutionelle Allokationsrahmen und regulatorische Entwicklungen sorgen weiterhin für Rückenwind mittelfristig. Vertrauen ist jetzt der entscheidende Faktor.“

Die US-Notenbank befindet sich nach drei Zinssenkungen in einer „neutralen Zone“.

Powells Pressekonferenz nach der FOMC-Sitzung am Mittwoch schlug einen etwas zurückhaltenderen Ton an, wobei er gleichzeitig die anhaltende Vorsicht hinsichtlich der Inflationsrisiken und der Dynamik des Arbeitsmarktes betonte.

Er sagte, die seit September kumulierten Zinssenkungen um 75 Basispunkte hätten die Geldpolitik „in den neutralen Bereich“ gebracht, und fügte hinzu, die Zentralbank sei „in einer guten Position, um abzuwarten und zu beobachten, wie sich die Wirtschaft entwickelt“.

Powell bezeichnete die Zinssenkung vom Mittwoch als „eine schwierige Entscheidung“ und sagte, dass „Argumente für beide Seiten hätten vorgebracht werden können“. Er merkte an, dass die allmähliche Abkühlung des Arbeitsmarktes die jüngste Senkung rechtfertige.

Er fügte hinzu, dass vor dem Treffen im Januar noch eine beträchtliche Menge neuer Daten eintreffen werde, die als Grundlage für künftige politische Entscheidungen dienen würden.

Die Prognosen der Fed zeigen, dass die politischen Entscheidungsträger nach der Entscheidung vom Dezember nur noch eine weitere Zinssenkung im Jahr 2026 erwarten.

Ölpreise sinken, da sich Anleger auf die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine konzentrieren.

Economies.com
2025-12-11 13:14PM UTC

Die Ölpreise fielen am Donnerstag, da die Anleger ihren Fokus wieder auf die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine richteten und gleichzeitig die möglichen Folgen der Beschlagnahmung eines von Sanktionen betroffenen Öltankers durch die Vereinigten Staaten vor der Küste Venezuelas abwogen.

Die Brent-Rohöl-Futures fielen bis 09:04 GMT um 81 Cent bzw. 1,3 % auf 61,40 US-Dollar pro Barrel, während US West Texas Intermediate um 78 Cent, ebenfalls 1,3 %, auf 57,68 US-Dollar sank.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Donnerstag, der Besuch des US-Gesandten Steve Witkoff in Moskau in diesem Monat habe ein Missverständnis zwischen den beiden Ländern ausgeräumt. Moskau habe Washington seine Vorschläge bezüglich kollektiver Sicherheitsgarantien übermittelt.

Die Referenzindizes hatten am Vortag im Plus geschlossen, nachdem die Vereinigten Staaten mitgeteilt hatten, einen Öltanker vor Venezuela beschlagnahmt zu haben, was angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Ländern erneut Besorgnisse über Versorgungsengpässe auslöste.

Amrile Jamil, leitender Ölmarktanalyst bei LSEG, erklärte, dass sich die Auswirkungen der Beschlagnahmung bisher nicht auf den Markt ausgewirkt hätten, eine weitere Eskalation jedoch zu starken Preisschwankungen bei Rohöl führen würde. Er fügte hinzu, dass der Markt weiterhin die Entwicklungen im Friedensprozess zwischen Russland und der Ukraine genau beobachte.

US-Präsident Donald Trump sagte am Mittwoch: „Wir haben gerade einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt – einen großen Tanker, sehr groß – den größten, den es je gab. Und es geschehen noch andere Dinge.“

US-Beamte gaben den Namen des Schiffes nicht bekannt, aber das in Großbritannien ansässige Unternehmen Vanguard, ein Spezialist für maritime Risiken, teilte mit, dass der Tanker Skipper vermutlich vor Venezuela festgesetzt worden sei.

Händler und Branchenkenner gaben an, dass asiatische Käufer aufgrund des Zuflusses von sanktioniertem Öl aus Russland und dem Iran sowie steigender Verladerisiken in Venezuela infolge einer verstärkten US-Militärpräsenz in der Karibik hohe Preisnachlässe auf venezolanisches Rohöl fordern.

Die Investoren richteten ihr Augenmerk auch auf die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine, da die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands mit Trump telefonierten, um die jüngsten Bemühungen Washingtons um eine Einigung zu erörtern – die sie als einen „kritischen Moment“ in diesem Prozess bezeichneten.

Eine Quelle im ukrainischen Sicherheitsdienst (SBU) teilte Reuters am Donnerstag mit, dass ukrainische Drohnen zum ersten Mal eine russische Ölplattform im Kaspischen Meer angegriffen und damit die Öl- und Gasförderung in der Anlage gestoppt hätten.

Die Internationale Energieagentur hob unterdessen in ihrem Monatsbericht am Donnerstag ihre Prognose für das Wachstum der globalen Ölnachfrage im Jahr 2026 an und senkte ihre Erwartungen für das Angebotswachstum. Sie geht von einem etwas geringeren Überschuss im nächsten Jahr aus.

In anderen Entwicklungen senkte die tief gespaltene US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins erneut. Niedrigere Zinsen können die Kreditkosten für Verbraucher senken und das Wirtschaftswachstum stützen, was wiederum die Ölnachfrage ankurbeln kann.

Der US-Dollar zeigte sich uneinheitlich angesichts der Risikoaversion aufgrund der Aussagen der Fed.

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2025-12-11 11:57AM UTC

Der Dollar fand am Donnerstag Unterstützung durch eine breite Risikoaversion an den globalen Märkten, konnte aber seine Verluste vom späten Mittwoch gegenüber anderen Währungen wie dem Euro, dem Yen und dem Pfund Sterling nicht wieder wettmachen, nachdem die Federal Reserve eine weniger restriktive Prognose abgegeben hatte, als einige Anleger erwartet hatten.

Asiatische Investoren zogen sich nach enttäuschenden Ergebnissen des US-amerikanischen Cloud-Computing-Unternehmens Oracle (ORCL.N) aus risikoreichen Anlagen – darunter Aktien und Kryptowährungen – zurück, was die Befürchtung neu entfachte, dass die rasant steigenden Kosten für die KI-Infrastruktur die Fähigkeit zur Gewinnerzielung übersteigen könnten.

Dies trug dazu bei, den Rückgang des Dollars zu verlangsamen, der zunächst unter Druck geraten war, nachdem Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell Anleger überrascht hatten, die mit einem restriktiveren Ton gerechnet hatten.

Trotzdem ließ die Welle risikogetriebener Verkäufe in Europa etwas nach. Der Euro notierte bei 1,1704 US-Dollar und blieb damit nahe seinem Zweimonatshoch, nachdem er am Mittwoch um 0,6 Prozent zugelegt hatte. Auch das Pfund Sterling hielt sich stabil bei 1,13374 US-Dollar, nach einem Anstieg von 0,65 Prozent am Vortag.

Der Dollar gab gegenüber dem Yen weiter nach und fiel um 0,14 Prozent auf 155,8 Yen, nachdem er am Mittwoch bereits um 0,56 Prozent gesunken war.

Die US-Notenbank senkte am Mittwoch die Zinssätze um 25 Basispunkte. Da dieser Schritt jedoch allgemein erwartet worden war, spiegelten die Marktreaktionen den Ton der Mitteilung und die Uneinigkeit innerhalb des geldpolitischen Ausschusses wider.

Chris Turner, Leiter der globalen Märkte bei ING, sagte, die Anleger hätten sich auf eine „strenge Zinssenkung“ vorbereitet, aber nur zwei Mitglieder hätten sich gegen die Entscheidung ausgesprochen, und die Fed habe in ihrer mittleren Prognose für 2026 lediglich eine Zinssenkung beibehalten.

Er fügte hinzu, dass Powell auch zögerlich schien, die Ansicht zu unterstützen, dass sich die Fed bereits im „Pause-Modus“ befinde.

Vor dem Treffen diskutierten die Händler darüber, ob sie ein ähnliches Signal wie vom Gouverneur der Reserve Bank of Australia oder einem wichtigen politischen Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank erhalten könnten, die beide andeuteten, dass der nächste Schritt eine Zinserhöhung sein könnte.

Der Druck auf den Dollar wuchs zusätzlich, nachdem Investoren verstärkt in US-Staatsanleihen investierten. Die Fed kündigte an, ab dem 12. Dezember kurzfristige Staatsanleihen zu kaufen, um die Marktliquidität zu steuern. Die erste Tranche soll Staatsanleihen im Wert von rund 40 Milliarden Dollar umfassen.

Druck auf den australischen Dollar und Kryptowährungen

Während die wichtigsten Währungen weiterhin auf die Fed fokussiert blieben, folgten risikosensitive Anlagen weiterhin der Schwäche der Technologieaktien.

Bitcoin – oft als Barometer für die Risikobereitschaft angesehen – fiel kurzzeitig unter 90.000 US-Dollar und verzeichnete zuletzt einen Rückgang von 2,4 Prozent. Ether fiel um mehr als 4 Prozent auf 3.200 US-Dollar.

Gracy Li, CEO von OKX in Singapur, erklärte, der Rückgang der Kryptowährungen spiegele den seit Oktober anhaltenden Schuldenabbau wider. „Selbst mit der lockeren Geldpolitik der Fed baut der Markt weiterhin übermäßige Verschuldung ab, weshalb die Reaktionen auf wirtschaftliche Signale langsamer als üblich ausfallen“, merkte sie an.

Sie fügte hinzu, dass eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bereits eingepreist sei und dass das breitere wirtschaftliche und geopolitische Umfeld weiterhin unsicher sei, was das unmittelbare Aufwärtspotenzial begrenze.

Der australische Dollar gab im Zuge der nachlassenden Risikobereitschaft ebenfalls nach und fiel um 0,5 Prozent auf 0,6644 US-Dollar. Der Druck verstärkte sich, nachdem Daten zeigten, dass die australische Beschäftigung im November den größten Rückgang seit neun Monaten verzeichnete.

Schweizer Franken steigt nach SNB-Entscheidung

Der Schweizer Franken legte leicht zu, nachdem die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins unverändert bei 0 Prozent beließ. Die Bank erklärte, die jüngste Vereinbarung zur Senkung der US-Zölle auf Schweizer Waren habe die wirtschaftlichen Aussichten verbessert, obwohl die Inflation unter den Erwartungen lag.

Der Franken notierte zuletzt bei 0,7992 pro Dollar, nachdem er seinen höchsten Stand seit fast einem Monat erreicht hatte, und bei 0,9348 gegenüber dem Euro.